Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens - Vielfalt von Glaube, Religion & Spiritualität

Interreligiös - Religous Diversity - Michaela Hillmeier - ZOE
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„Ich habe tief nachgedacht über alle Religionen und fand heraus,

dass sie alle aus einer Wahrheit aufsteigen und

alle in verschiedenen Formen erscheinen.

Erwarte nicht von jedem dieselbe Religion.

Das würde ihn daran hindern die Wahrheit zu erfahren.

Die Wahrheit, die ihm gegeben wurde bringt ihn zu allen Wahrheiten

und Tugenden und er wird sie alle verstehen."

 

Sufi - Al Halladsch


Ziel meiner Angebote ist es, Weltanschauung(en), Spiritualität, Glaube und Religion(en) im Kontext einer multikulturellen, pluralen, heterogenen - kurz diversen Gesellschaft im 21. Jahrhundert zu betrachten, zu erfahren, nachzuvollziehen. Und die damit verbundenen Macht-, Mehrheits- und Minderheitsstrukturen sowie damit verbundene(s) Formen, Verhalten, Gründe und Ursachen von Privilegien, Ausgrenzungen und Diskriminierungen aufzuzeigen – beim Einzelnen, in Gruppen und auf gesamtgesellschaftlicher Ebene.

Ziel meiner Angebote ist NICHT der Interreligiösen Dialog bzw. den Dialog zwischen Religionen oder Glaubensrichtungen. Dies wäre anmaßend und ich sehe dies in der Hoheit der Glaubensgemeinschaften selbst.

 

Ziel ist aber durchaus Verstehen - Verständnis - Verständigung zu erzeugen. Ein Aufeinander-Zugehen zu fördern und Möglichkeiten zur Gestaltung einer spirituell heterogenen, diversen Gesellschaft zu erarbeiten. Wichtig dabei ist mir, alle mit einzubeziehen, das heißt auch Menschen, die sich als nicht-gläubig, nicht-spirituell, atheistisch, agnostische, etc. bezeichnen.

 

„Religionen betreiben Erziehung, Bildung, Sozialarbeit, Krankenfürsorge, kommentieren Politik u.v.a.m. Religion ist ein gesellschaftlicher Faktor. Und zugezogene Religionen zeigen uns dies immer wieder, indem sie sich nicht auf das Individuum alleine beziehen, sondern einen sozialen Zusammenhang bilden, z.B. über die Errichtung religiöser Zentren. Solche Aktivitäten dürfen nicht leichtfertig missverstanden werden als Selbstausgrenzung, nur weil sie auf die Mehrheitsgesellschaft zunächst fremdartig wirken. Individuelle wie soziale Identität, auch säkulare, kann zwar ‚postmodern‘ modelliert, aber niemals von Grund auf einfach erfunden werden. Identität ist immer auch etwas, was Menschen bis zu einem gewissen Grad vorfinden und vorzufinden wünschen, z.B. als Geschichte, die sie mit anderen Menschen verbindet. Und Religion erzählt, in der Fremde wie in der Heimat, eine solche Geschichte. Unterstützung solcher Identitätsarbeit der Religionen bedeutet dann zugleich auch Unterstützung von Integration (Klinkhammer, Gritt, 2004)“

 

Demzufolge streben meine Angebote eine intensive Auseinandersetzung mit den zwei großen Themen „Kultur" und „Religion" an. Einerseits deren Verbindungen/ Verwobenheiten miteinander andererseits die Bedeutung von kultureller und religiöser Vielfalt in der pluralen Gesellschaft. Zum Kulturdiskurs gehören dabei die Themen „Kultur", „(Patch-work-)Identität", Diversität", „Diversitäts-Kompetenz" sowie „Migration" und "Integration vs. Inclusion" (als Gesellschaftsmodell nicht in Bezug auf Menschen mit Behinderung). Der Religionsdiskurs beinhaltet die Auseinandersetzung mit den Themen „Weltanschauung", „Glaube", „Spiritualität", „Religiosität", „Religion", rechtliche Grundlagen, Verhältnisse, Zugänge von Glaubens- und Religionsgemeinschaften und ihre Stellung in unserer Gesellschaft.

 

Inhaltlich arbeite ich nach den Ansätzen von Social Justice und Fit für Vielfalt, ein von mir geleitetes Projekt in dem u.a. dieser Trainingsansatz entwickelt wurde.

Im Sinne dieser Ansätze sind Begriffe Werkzeuge, mit denen wir arbeiten. Sie unterliegen keinen starren Normen sondern einem ständigen Wandel. Sie sind Instrumente, die es uns erlauben, miteinander ins Gespräch zu kommen und eine gemeinsame Folie für den Diskurs zu gewinnen.

Methoden wiederum sind Werkzeuge, um Inhalte erfahrbar zu machen und zu transportieren. Der Ansatz Fit für Vielfalt arbeitet mit einer Vielfalt unterschiedlicher Methoden, um so die Didaktik des prozessorientierten, selbstreflexiven, erfahrungsgeleiteten und dialogischen Arbeitens umsetzen zu können. Die Methoden bewirken die Auseinandersetzung mit der eigenen Biographie, eigenen Weltanschauungen und Glaubensvorstellungen, mit Mehrheits-, Minderheits- und Diskriminierungserfahrungen sowie deren Mechanismen und zielen auf kulturelle und religiöse Anerkennung und Verständigung auf allen Ebenen der Gesellschaft.

 

Schwerpunkte hinsichtlich gesellschaftlicher Kontexte sind Umgang mit Religiosität in Schulen, Bildungseinrichtung und der Jugendarbeit (inklusive Sport), Umgang von Kommunen mit Religion und Seelsorge, Religion und Seelsorge im Gesundheitsbereich, Migrationspolitik und Religion sowie Glaube und Religion im Kontext von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit.

 

Zum Weiterlesen finden Sie hier den Reader Fit für Vielfalt als pdf-download.